Sport mit Herzschrittmacher – Was Sie wissen müssen
Menschen mit Herzschrittmachern oder implantierbaren Defibrillatoren (ICDs) können in der Regel weiterhin Sport treiben, wenn ihre zugrunde liegende Erkrankung es zulässt. Wichtig ist, dass sowohl der Herzschrittmacher als auch der ICD optimal auf die individuellen Bedürfnisse programmiert werden, um während körperlicher Aktivitäten einen ausreichenden Herzfrequenzanstieg zu ermöglichen.
Wie funktioniert der Herzschrittmacher beim Sport?
Der Herzschrittmacher unterstützt das Herz, indem er die Überleitung auf die Herzkammern übernimmt. Die maximale Herzfrequenz wird dabei durch die Programmierung des Geräts festgelegt. Über Einstellungen wie obere Grenzfrequenz, AV-Intervall und Vorhofrefraktärzeiten kann sichergestellt werden, dass die Herzfrequenz auch bei Belastung ausreichend ansteigt. Manche Patienten erleben jedoch einen unzureichenden Anstieg der Herzfrequenz während des Trainings. In diesem Fall kann der Sensor des Schrittmachers aktiviert werden, der bei Belastung die Herzfrequenz automatisch erhöht. Dieser Sensor muss individuell eingestellt werden, um den Anforderungen des jeweiligen Sports gerecht zu werden. Probleme wie zu schneller oder zu langsamer Herzfrequenzanstieg sollten bei der nächsten Kontrolle des Aggregats besprochen und entsprechend angepasst werden.
Empfehlung: Niedriger Puls
Für Menschen mit Herzschrittmacher wird ein Training mit einer moderaten Herzfrequenz empfohlen. Die maximale Herzfrequenz sollte dabei etwa 65% der individuellen Höchstfrequenz nicht überschreiten, um eine sichere Belastung zu gewährleisten, ohne das Herz zu überfordern.
Hier finden Sie einen Text über den Puls beim Sport.
Sport mit ICD – Worauf muss man achten?
Patienten mit einem ICD sollten besonders vorsichtig sein, da das Gerät bei einer gefährlich hohen Herzfrequenz einen Schock abgeben kann. Beim Sport kann die Herzfrequenz stark ansteigen, was zu einer fälschlichen Erkennung von Tachykardien führen kann. Um unnötige Schocks zu vermeiden, sollten ICD-Patienten ihre Programmierung regelmäßig überprüfen lassen und sich vor intensiven sportlichen Aktivitäten mit ihrem Kardiologen, ist eine absprechen. Ergometer-Training Das Training auf einem Ergometer, wie dem Finnlo Ergometer oder dem NOHRD Bike ideale Wahl für Menschen mit Herzschrittmacher. Wichtig ist jedoch, dass der Magnet des Geräts mindestens 60 cm vom Herzschrittmacher entfernt bleibt, um Störungen des Geräts zu vermeiden.
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Welche Sportarten sind erlaubt?
Die meisten Sportarten sind für Patienten mit Herzschrittmacher oder ICD geeignet! Sportarten wie Tennis, Radfahren, Schwimmen, Rudern oder Joggen können in der Regel problemlos ausgeübt werden. Kampfsportarten hingegen sollten vermieden werden, da Schläge auf die Aggregattasche zu Beschädigungen führen können. Auch Sportarten, die den Schulterbereich stark beanspruchen, wie Gewichtheben oder intensives Squash, können ein Risiko für Elektrodenbeschädigungen darstellen.
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Sicherheitsmaßnahmen und Tipps für Sportler mit Herzschrittmacher
Pulsuhr verwenden: Eine Pulsuhr kann helfen, die Herzfrequenz während des Trainings im Blick zu behalten. Bei Zweikammerstimulation kann es jedoch vorkommen, dass die Pulsuhr beide Impulse erfasst und eine doppelt so hohe Herzfrequenz anzeigt.
Tauchen und Höhen vermeiden: Patienten mit Herzschrittmacher oder ICD sollten Tiefen von mehr als 5 Metern meiden, da der erhöhte Druck zu Funktionsstörungen des Aggregats führen kann. Ebenso sollten extreme Höhen über 1.500 Metern vermieden werden.
Regelmäßige Kontrolle: Regelmäßige sportliche Betätigung ist sicherer als gelegentliche starke Belastungen. Wichtig ist, dass Sie Ihr Aggregat regelmäßig überprüfen und bei Bedarf die Einstellungen anpassen lassen. Mit der richtigen Planung, regelmäßiger Kontrolle und einer angepassten Belastung können Menschen mit Herzschrittmacher oder ICD weiterhin ein aktives und sportliches Leben führen.